_nicht die Ursache für deine Gewalt | _mein eigenes Schlachtfeld | _mir lieb | _mein Werkzeug | _meine Spielwiese | _ _ _

Tausche schwache Blase gegen Regelschmerzen…#nicht

Es ist 3h20, ich wache auf, weil meine Blase droht zu platzen. Ich muss drinkend pinkel. SOFORT. Aber meine Beine sind schwer und ich hab das Gefühl das Klo ist unerreichbar weit weg.

Hilft nicht. Aufstehen und pinkeln.

Ahhhhhhhhhhhhhhhh.

Das geht jetzt schon seit Tagen verzeihung Nächten so.

Als ich vor fünf Wochen den ersten Schwangerschaftstest gemacht hab, dachte ich es sei ein schlechter Scherz. Der 2., 3., 4. und der 5. Test ließen mir das Lachen vergehen und ich fiel ziemlich hart und total verwirrt auf den Boden der Mutterschaftstatsachen.

Schwanger. Ich. Hab ich nicht noch vor einigen Wochen ziemlich gegen das ganze gewettert? Da hätt ich mal meinen Mund nicht so weit aufreißen sollen……

So ganz hab ich mich immer noch nicht von dem Schrecken erholt. Aber so richtig Raum zum durchatmen hab ich auch nicht. Mir ist seit Wochen den ganzen Tag über so schlecht, dass ich nicht klar denken kann.

Ich schlafe unruhig und habe unheimlich Schiss. Das wächst mir alles über den Kopf.

Mein 1. Besuch beim Arzt verlief auch nicht gerade so wie ich mir das vorgestellt habe:

ist das Ihre 1. Schwangerschaft?

äh also bin ich echt schwanger?

haben Sie meine Frage nicht verstanden?

Äh (Tränen fangen an zu kullern) also ich, also bin ich schwanger?

Mein Gott, verstehen Sie einfache Fragen nicht? Klar sind Sie schwanger. Jetzt tun Sie mal nicht so, als sei das ein Wunder.

Äh. Doch, für mich ist das eins.

Ach kommen Sie, Sie Menschen werden seit eh und je schwanger, das ist jetzt nicht so mega spektakulär.

Ich bin so schrecklich überfordert. Wenn das Würmchen mich mal einige Stunden in Ruhe lässt, werde ich nervös und Sorge mich, dass es ihr_ihm nicht gut geht. Wenn Würmchen meinen Kreislauf durcheinander bringt, frage ich mich, ob das je aufhört. Es fühlt sich ungefähr so an, als tanze es in meinem Baum zu einer Mischung aus Drum n# Base und Lounge Musik

Ich habe keinen Hunger, will nichts essen. Und wenn doch, dann nur so unerreichbares Zeug.

Also letzte Woche zum Beispiel:

Ich sitze auf dem Sofa, den ganzen Tag nur n bisschen Haferbrei und Apfel runter bekommen und auf einmal…da werd ich richtig kribbelig weil ich unbedingt Pommes von Mc Donald’s essen will. Und zwar nicht nur so, sondern im Disneyland Paris. Ich bin fast ausgerastet. Ich hab diese Gelüste nicht aus meinem Kopf bekommen und würde richtig pissig, weil ich wusste: never gonna happen.

Der nächste Mc Donald’s ist ca. 1 Flugstunde von mir entfernt und in meiner Verfassung quasi unerreichbar. Der werdende andere Elternteil hat dann versucht mich mit Bratkartoffeln halbwegs zufrieden zu stellen. Auswegslos.

Ich lese mich durch Foren, versuche anderen Eltern Tipps zu entlocken und hab mich noch nie so verwirrt gefühlt wie gerade.

Das Kind nicht zu bekommen habe ich auch überlegt. Die Lebensumstände in die das Würmchen geboren wird, schienen mir eher so semiwundertoll. Aber dann, dann hab ich mir gedacht:

Die Welt braucht doch noch mehr tolle Menschen – warum soll Würmchen nicht dazu gehören.

So sehr die Selbstzweifel auch an mir nagen, das Kind werd ich jetzt schaukeln.

Ich muss mir jetzt nur klar werden, welche Erwartungen da jetzt von außen an mich getragen werden und welche Erwartungen ich an mich selber habe. Ich muss jetzt lernen, vor allem darauf zu hören, was ich selber möchte und was zu meiner Lebensrealität passt.

Damit der Status des Kindes rechtlich klar ist, waren wir zum Beispiel gezwungen, zu heiraten. Obwohl wir das beide eigentlich nicht wollten. Nur ohne Trauschein…..da wäre Würmchen unehelich und das ist in unserem momentanen Lebensmittelpunkt Algerien leider ziemlich scheiße. Und für einen eventuellen Umzug nach Deutschland, da bräuchten wir auch einen Trauschein, denn der Familiennachzug gestaltet sich nicht so leicht. So finden wir uns jetzt schon in einem Lebensalltag, der alle andere als locker flockig ohne so eine doofe Hochzeit laufen kann :-/

Mit der Heirat habe ich nach alg. Recht nicht gerade den Jackpot gezogen. Aber immerhin KONNTE ich überhaupt heiraten. Viele Menschen haben ja nicht mal die Möglichkeit, sich diese soziale und rechtliche Sicherheit anzueignen, weil sie z.b  illegalisiert sind oder ihre Transidentität im Ehe- und Familienrecht nicht mitgedacht wurde. Die können auch nicht so einfach schwupp die wupp heiraten und alles ist Friede Freude Schokoingwernusskuchen.

Wie ich nun mit den an mich getragenen Mutterschaftserwartungen umgehe……

Also das weiß ich noch nicht genau. Das wird wohl ein Spagat zwischen minimaler Selbstbestimmung und nörgeliger Angepasstheit an deutsch-algerische Familienbilder.

Schön ist, dass ich diese Reise nicht alleine machen muss. Bisher freuen sich alle werdenden Großeltern und andere wichtige Menschen der Wahlfamilie.  Und ich lese fleißig hier und hier über alles was jetzt so neu sein wird.

Wobei ich mir schon auch ein bisschen denke, dass Schokolade vielleicht eine gute Alternative zu Bettgeflüster ist…


Über fremde Selbstbestimmung und still-schreiende Erfolge


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Wir freuen uns heute eine Gastbloggerin begrüßen zu dürfen.  Schon lange bin ich von ihren Texten hin und weg und wünsche mir, dass ihre Stimme und das,was sie zu sagen hat laut hallt und es ordentlich scheppert.

Vorhang auf

 

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Sexuelle Selbstbestimmung“ ist ein Wort, bei dem meine erste Assoziation die weiße Frau ist, die sich sehr dramatisch von patriarchalischen Strukturen befreit.

[Ehrlich gesagt, hatte ich immer ein Problem mit „Feminismus“. Ich wollte mit ganz bestimmen Menschen nicht in einen Topf geworfen werden, aber dann entdeckte ich andere Feminismen, Gott sei Dank!]
Ich kann mir vorstellen, dass schon bei weißem Feminismus, bei dem Kolonialismus, Migration und Religion vielleicht nicht mitgedacht werden, die Frage nach sexueller Selbstbestimmung viele Seiten füllen könnte. Für mich sind solche Debatten meist ermüdend, weil sie ordentlich an den Dingen, die wirklich interessant für mich sind, vorbeischießen. Mein Körper wird nicht nur von sexistischen, männlich-dominierten Diskursen reguliert. Mein Körper ist nicht nur „weiblich“. Meine Sexualität wird nicht nur von weißer Mehrheitsgesellschaft oder ausschließlich von meiner „patriarchalischen, primitiven Kultur“ fremdbestimmt.
Ich muss mich mit mehr als einem Diskurs befassen um zu verstehen, wieso ich mir mit 13 Jahren das erste Mal die Haut „gebleacht“ habe, wieso ich erst mit 18 das erste Mal mit einem weißen Deutschen befreundet war, der mich exotisiert hat ohne mich im Geringsten damit verletzen zu können, wieso mein Körper von den meisten Ausländerinnen* mit denen ich aufgewachsen bin, als hässlich empfunden wurde und wieso unser Nachbar gestern mit völligem Unglauben und sichtlicher Empörung darauf reagiert hat, dass ich ausgezogen bin ohne geheiratet zu haben („Die Frau zieht aus wenn sie heiratet, das ist bei uns so!“ – Womit er recht hat, Ausziehen habe ich mir hart auf vielen Ebenen erkämpft).
Dazu muss ich noch sagen, dass ich in den letzten 2 Jahren, seitdem ich eben „ausgezogen“ bin, festgestellt habe, dass meine Geschichten an anderen Orten nicht so normal sind wie dort, wo ich herkomme. In dem Stadtteil aus dem ich komme, kennt jede*r jede*n und du siehst einfach selten echte Deutsche auf der Straße. Wir haben uns übrigens nie als Deutsche definiert, ich habe mich nicht mit „Weißsein/Deutschsein“ oder so beschäftigen müssen bis ich nach Berlin kam. Erst dann wurde mir bewusst, dass „Wo kommst du her“ nicht mit Solidarität, Interesse, Gemeinsamkeiten, lustigen Geschichten, „dann-kennst-du-bestimmt-[…]“ usw. zu tun hat, sobald die Frage von Weißen gestellt wird (davor wurde ich glaub ich nie von Weißen gefragt, außer von Lehrer*innen vielleicht). Jedenfalls muss ich wegen solcher kultureller Unterschiede innerhalb Deutschlands immer sehr weit ausholen, wenn ich außerhalb meines Frankfurts über alles spreche, was mich zu der gemacht hat, die ich bin.
Naja, zurück zur sexuellen Selbstbestimmung. Wenn ich einen eindimensionalen Kampf führen würde, wenn ich nur für eine und gegen eine Sache wäre, wenn ich einen Lebensentwurf hätte, der nicht auf allen Ebenen gleichzeitig widersprüchlich und genial wäre, dann wär ich vielleicht soweit hier aufzuschreiben, was genau für mich Selbstbestimmung ist. Wie ihr euch gerade denken könnt, bin ich nicht so weit und will es auch nicht sein. Der Diskurs um sexuelle Selbstbestimmung schließt mich, wie viele anderen Diskurse auch, aus. Deshalb werde ich nicht daran teilnehmen. Er ist so konzipiert, dass ich unter Druck gesetzt werde, mich genauso gut und vorbildlich zu „befreien“ wie weiße Feministinnen*. Er ist so konzipiert, dass ich jedes Mal ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich nicht emanzipiert genug bin um irgendwelchen Erwartungen gerecht zu werden, die das Label „Feministin“ so mit sich bringt. Wenn ich mitmachen will, müsste ich mich irgendwo im Kampf gegen Diskriminierung von muslimische/südasiatische Frauen in weißen patriarchalischen Strukturen positionieren, also immer gegen Vorurteile und Befreiungsversuche und Exotisierungen von Mainstreammedien und Feministinnen ankämpfen und gleichzeitig natürlich die heteronormativen Strukturen der weißen Mehrheitsgesellschaft in Frage stellen, das Konzept der Ehe, Familie, Sex, Beziehungen, Schönheitsideale, also Dinge von denen auch weiße Frauen betroffen sind. So ungefähr wird mir von den Schwestern vermittelt, wie es „richtig“ geht mit dem Feminismus.

Für mich ist das ehrlich gesagt sehr wichtiger, aber meiner Realität ziemlich ferner Quark. Meine tatsächlichen Probleme haben keine Platz in den Diskussionen, ganz im Gegenteil fühle ich mich unter Druck gesetzt und schweige sie tot. „Jetzt bloß keine Vorurteile bestätigen, sonst spiele ich dem weißen Mainstream-Feminismus in die Hände, ich muss doch jetzt beweisen, dass ich als muslimische Frau genauso emanzipiert bin wie alle anderen, außer eben dass ich rassistisch diskriminiert werde.“
Wieso ist meine Existenz eigentlich so unangenehm für viele? Ja, ich werde rassistisch und sexistisch diskriminiert. Ja, die weiße Mehrheitsgesellschaft und Medien reproduzieren gefährliche Stereotypen. Ja, ich erfahre Sexismus in meiner Community. Ja, ich, als muslimische, südasiatische Frau habe andere Probleme als weiße Frauen, weil ich nicht nur in weißen Strukturen aufgewachsen bin. Ja, ich war mein Leben lang von Sexismus in meinem Umfeld und meiner Community, die strukturell mein Leben am meisten beeinflusst hat, betroffen.
Und jetzt wird mir in euren feministischen Kreisen das alles aberkannt. Wenn ich vor irgendeiner kritisch-weißen Person sitze und davon erzähle, folgt peinliches Schweigen. Da sind die wieder, die bestätigten Vorurteile. Wieso wird mein Leben nochmal auf Klischees oder Nicht-Klischees reduziert?
Wenn ich vor einer „Person of Color“ sitze, die in einem weißen Umfeld aufgewachsen ist und den ganzen Community-Scheiß nicht verstehen kann, folgt ein „halt-die-Klappe-das-hilft-niemandem-in-unserem-Kampf-gegen-Rassismus“. Ich erkenne eure Kämpfe an, was ist aber mit meinen?
Nun, wohin mit mir?
Gestern saß ich mit meinen Mädels beim Tee und wir redeten über unsere fast kollektive Beziehungsunfähigkeit. Es folgten Analysen, mit welchen Männern würde es klappen, mit welchen nicht und wieso. Wir stellen fest, dass uns bei der Wahl Faktoren beeinflussen würden, die sehr spezifisch für uns sind. Ich könnte halt nicht auch mit dem besten Deutschen ankommen, ohne dass es irgendwo Schwierigkeiten im Umfeld, in der Familie gibt. Es folgt allgemeine Zustimmung. Keine Klischees. Jede kann sagen was sie will. Kein pseudo-strategischer Feminismus. Keine Politik. Real Life.

Wenn ich gezwungen werde, meine Probleme totzuschweigen, kann ich eben auch nicht meine Erfolge feiern. Und ich habe viele Erfolge zu feiern, die für viele, die meinen für mich zu sprechen, Selbstverständlichkeiten sind. Ich befreie mich hiermit von dem Druck und der Heuchelei, von allen hochgebildeten Feministinnen of Color die in ihren Befreiungskämpfen gegen rassistische Repräsentationsregimes unsere ökonomisch und strukturell unterprivilegierten Communities mit ihren echten Problemen ignorieren. Es tut mir leid, dass ich ein paar von den Vorurteilen bestätige, gegen die ihr kämpft, wenn ich gerade versuche auf den Scheiß hier klarzukommen.

 


Freund_innenschaft, Schland, -ismen und Grenzen

Anna Schwelle: Liebe Di Hia, du kommst ja in ein paar Tagen zu Besuch nach Deutschland (ich freu mich SO!). Wie ist das für Dich, diese Reise zu planen?

Di Hia: Ich hab Bauchweh. Vor allem weil ich gerad wieder diese ganzen Berichte über die rassistischen Angriffe lese. Ich habe Angst. Ich will meinen Freund beschützen und mir bammelt es schon vor der Flughafenkontrolle in Frankfurt. Ich mache mir Sorgen, dass er angegriffen wird.
Und dass er völlig schockiert von Deutschland ist.

Anna Schwelle: Dein Freund war vorher noch nicht in Deutschland, oder?

Di Hia: Er ist Algerier, bisher hatte er einmal ein Visum für Urlaub in Frankreich. Ein Visum zu bekommen ist gar nicht so einfach. Also, nee vorher war er nie in Schland. Aber er stellt sich das ganz toll vor. Ganz offen. Und tolerant.

Anna Schwelle: So präsentiert Schland sich ja auch gern nach außen. Und die meisten (weißen!) Deutschen haben auch dieses Bild von ihrem Land. Und das, während sich gerade  z.B. in den NSU-Morden und -Prozessen die ganze rassistische Kacke total deutlich zeigt – sowohl im “Untergrund”, als auch in den Strukturen selbst.

Di Hia: Ja. Also ich hab zum einen Sorge vor diesen Strukturen, also wir wollen z.b. mit dem Zug fahren….ob er dann z.b. wegen racial profiling unangenehme Situationen hat. Also das ist zum einen meine Angst. Und zum anderen hab ich sorge, dass aus meinem weißen Freund_innenkreis homonationalistische_antimuslimische Sprüche kommen.
(fun fact: he is not even muslim. wir aber so gelesen und dementsprechen mies behandelt werden)

Anna Schwelle: Es ist megatraurig, dass du vor sowas Angst haben musst – vor allem im eigenen Freund_innenkreis. Ich gehöre ja auch zu diesem weißen Freund_innenkreis. Und weiß, dass ich Teil des Problems bin_sein könnte. Ich weiß auch, dass du sowas schon erlebt hast. Und nach einem Umgang damit suchst.

Di Hia: Wundert dich das?
Ich meine, mein Freund_innenkreis spiegelt doch die Gesellschaft wider. Ist teil des Problem oder Lösung. Ich weiß, generell wollen die Menschen die Anti-whatever Aktivismus betreiben, nicht gerne hören welche eigenen -ismen sie noch inne haben.
Aber, also ich merke das bei mir selbst…..das ist einfach nen Haufen unangenehme Arbeit, die eigenen -ismen zu bekämpfen. So den eigenen Habitus zu beobachten ist halt schon neben dem generellen Alltagskram schwer.

Anna Schwelle: Wir sind halt Teil dieser Gesellschaft, in ihr groß geworden und haben all den Scheiß verinnerlicht. Aber das nimmt uns (ich meine: weiße Anti-irgendwas oder whatever) ja nicht aus der Verantwortung.

Di Hia: Und ich denke eben auch, dass Menschen die negativ von mehreren -Ismen gleichzeitig betroffen sind, vielleicht über weniger Kraft verfügen, den eigenen aktivistischen Ansprüchen gerecht zu werden. Bei den anderen….tja…weiß ich auch nicht

Anna Schwelle: Die Frage innerhalb einer Freund_innenschaft ist halt: wenn eins von mehreren -ismen betroffen ist, wieviel shit can s_he take?
In einer Freund_innenschaft gehts doch auch um Empathie und Zuneigung und Liebe füreinander. Aber irgendwo ist halt auch eine Grenze, bzw. was da passiert an Auseinandersetzungen und -istischen “Fehltritten” ist immer politisch aber vor allem AUCH persönlich.

Di Hia: Ach ich bin grad wieder so an einem Punkt an dem ich denke: Stell dich doch nicht so an. Schraub die Ansprüche runter. Shit happens. Aber ich glaube ich resigniere einfach. Wenn ich an Yasminas Brief denke, dann frag mich mich manchmal wozu das alles. Vielleicht brauch ich ein dickeres Fell.

Anna Schwelle: Ich denke ja eigentlich immer, dass Freund_innenschaften der Ort sein sollten, wo eins das dicke Fell ablegen kann. Aber das ist wohl vielleicht auch ein ganz schönes Privileg das so pauschal sagen_verlangen zu können. Und wenn ich so richtig nachdenke, trifft das ja auch bei mir nicht wirklich zu. Aber trotzdem….Ich meine, ich kenne Menschen, also PoC, die einfach generell gar keine Freund_innenschaft mit weißen Menschen mehr eingehen.

Di Hia: Ja. Verstehe ich gut. Hab ich auch n bisschen den Wunsch nach. Aber das ergibtsich ja von selbst. Ich hab in den letzten 3 Jahren glaub ich die Hälfte meiner weißen Freund_innen in den Wind geschoßen. Oder sie mich. Weil ich zu dogmatisch bin.

Anna Schwelle: Wir hatten ja an anderer Stelle (privat) schon mal über safer spaces in Beziehungen gesprochen….und festgestellt, dass auch intime Beziehungen nicht “einfach so” ein safer space sind, nur weil Menschen sich lieb haben.

Di Hia: Ja. Ich weiß noch wie ich generell in Frage gestellt habe, ob für eine Frau eine heterosexuelle Beziehung überhaupt safe sein kann. Oder aber eben auch für eine Person of Color eine Beziehung zu einer weißen Person. Ich glaub schon, dass das einfach ein Haufen Arbeit ist. Und mit viel Schmerz verbunden sein kann. Besonders wenn die Personen beide aktivistisch sind.

Anna Schwelle: Weil dann noch so ein Gefühl von “ich tu doch aber so viel Gutes” dazu kommt?

Di Hia: Ja, irgendwie schon. Also zum Beispiel mein Freund der nutzt sein männliches Privileg ständig in der Öffentlichkeit: er raucht auf offener Straße. Und ich sage immer: ich mag auch rauchen aber kann das nicht hier. Also lass du das auch sein. Und er: zünde dir doch auch eine an, ich beschütz dich.
Lol. Nein, er achte da jetzt drauf.
Und so eine Zigarette gibt mir auch keine Freiheit. Immerhin könnt ich sie nur rauchen, weil ich männlichen Schutz neben mir hab. Aber ich merke wie er sich denkt: Mensch, ich bin doch immer so bemüht…jetzt sei nicht so streng mit mir. Aber die Sache ist doch die: Entweder ich will mit anti- rassisitisch oder -sexistisch oder was auch immer verhalten oder nicht. Wenn ja, dann muss eben dementsprechend gehandelt werden. Es reicht nicht links und blogs zu lesen und teilen, es muss verinnerlicht werden und eben dieser oft schmerzhafte Prozess durchlebt werden, bei dem Mensch bewusst diese Privilegien ablegt.
Wer das nicht will soll bitte auch nicht jammern kommen.

Anna Schwelle: Privilegien ablegen. Oder sie nutzen, um Veränderung herbei zu führen? Oder sie erweitern und auf mehr Menschen ausdehnen? Wobei wenn ich da an die Homo-Ehe denke, nee, das ist Bockmist.

Di Hia: Sorry, also ich weiß schon dass mensch so Privilegien nicht einfach ablegen kann. Das würd ja dann bedeuten, dass ich sie mir auch ohne Probleme aneignen könnte. Aber halt eben in den bestimmten Momenten, davon nicht gebrauch machen. Oder einfach die Schnauze halten. Das ist generell find ich ne gute Sache.

Anna Schwelle: lol. das find ich auch dass das ne gute sache ist!
Und das würdest du dir auch von deinen weißen Freund_innen manchmal wünschen?

Di Hia: Dass sie die Schnauze halten. Ja wirklich.
LOL. jetzt muss ich grad total lachen.

Anna Schwelle: Hihi 🙂

Di Hia: Und n bisschen Eigenironie. Ja.
Zum Thema schnauze hatte me myself and child auch was schönes geschrieben.

Anna Schwelle: Ja, den Artikel find ich superdupergroßartig. Und er zielt zwar auf (cis)Männer und Feminismus, aber geht wahrscheinlich auch ganz gut auf Weiße und Rassismus zu übertragen.

Di Hia: Ja…halt eben je nach Unterdrückungsmechanismus glaub ich. Es gibt sicherlich genügend Themen bei denen ich auch meine Schnauze halten sollte. Das ändert aber eben nichts daran, dass ich als muslimische WoC in einigen gesellschaftlichen Diskursen in jedem Fall oft negativ von den Ausgängen betroffen bin und keine Lust habe zu schweigen

Anna Schwelle: Ja, klar, je nach Unterdrückungsverhältnis. Und da kommt das ja auch wieder mit den Freund_innenschaften, die dir eigentlich die Kraft geben sollten, damit du sprechen kannst (oder schreien, je nachdem).

Di Hia: Ich erwarte nicht mal dass ich Kraft aus weißen Freund_innenschaften ziehen kann….

Anna Schwelle: Damit hast du indirekt schon fast meine nächste Frage beantwortet… ich hab mich nämlich grad gefragt, ob für dich Freund_innenschaft auch bedeutet, dass die Person ein_e ally sein sollte….Für mich entwickelt es sich nämlich in Bezug auf Feminismus momentan schon dahin, dass ich mich von Freund_innen, die da nicht supportive sind, distanziere.

Di Hia: kann ich gut verstehen. Beziehungen sind aber auch irgendwie eine gemeinsame Reise….es ist sicherlich gut, sich gegenseitig Entwicklungsprozesse und Fehltritte zu zugestehen….aber alles hat eben seine grenzen.


Geht das nicht ein bisschen schnell? Über Zeit und andere Faktoren

Was ist eigentlich Zeit?

El O El

In Lie_Bes_ziehungen ticken diee Uhren anders.

Ich verliere mein inneres Zeitgefühl, die Zeitunterschiede und gebe allem eine neue Bedeutung. Je nach dem mit wem ich diese Beziehung eingehe definieren wir für uns neue Maßstäbe. Zeit ist relativ. Zeit ist relativ un_wichtig in Beziehungen zu mir und meiner Umwelt.

Es gibt Beziehungen, da macht Zeit mach ich mir Angst

nach so langer Zeit solltest du mich aber besser kennen

wie kann das sein, dass du das immer noch nicht verstanden hast

wie kommt es, dass du dss jetzt erst machst

wie kannst du mich nach so langer Zeit hier alleine lassen

wir hatten doch so eine schöne Zeit

wie viel Zeit brauchst du noch

nimm dir die Zeit die du brauchst

Zeit heilt alle wunden

Zeit ist geld

Zeitvertreib

Zeitverlust

Zeitspanne

Zeitarbeit

Zeit Zeit Zeit

Ich hab mal drei Jahre damit verbacht zu warten. Ich hab gewartet, dass mein Exfreund aufhört sich täglich mit schlechtem Gras die Birne wegzuballern. Gewartet, dass er sich für ein super kitschiges Zusammensein mit mir entscheidet. Morgens aus dem Bett kommt und ein perfekter vorzeige Boyfriend wird. Ich war 15 er 16.

Dann hab ich noch mal ungefähr drei Jahre damit verbracht, mir eine lösung für folgende Situation zu überlegen: Neue liebe neues glück. der neue super sweete boyfriend neigte dazu, mir unter dem tisch kleine tritte zu versetzen um mir klar zu machen, dass er keine lust mehr hat bei meinen freund_innen abzuhängen. die tritte taten weh. als ich mich gelöst habe hat es monate gedauert bis er sich beruhigt hat. ein mal kam ich morgens in die fh und der arsch hatte den ganzen eingangsbereich zugetaggt. und mein fahrrad. und meine haustür. nur damit ich mit der zeit nicht vergesse, dass er mich wirklich liebt und so. Ich war 21 er auch

Die letzte lange Zeitspanne macht wouhouuuuu 6 jahre aus.Davon hab ich gefühlte 15 jahre versteckt in einem riesen haus verbracht. 33 Jahre hab ich gewartet bis wir zusammen ziehen und nach 3 minuten gemerkt: never gonna happen. Da war ich 27 er 28

Die Zeitangabe hier ist natürlich quatsch.

Sich zeit nehmen. sich kennen lernen. Zukunft planen. sich verletzen. sich enttäuschen.

Sich lösen von Zeit.

Morgen morgen nur nicht heute…..

Was du heute kannst besorgen…entsorgen

Also was ich sagen will: manchmal liegt es nicht unbedingt an zeit dass die dinge nich klappen.

Es kann mich jahre “kosten” bis ich merke, dass dieses und jenes vielleicht doch nicht für mich gemacht ist.

Und manchmal….ja manchmal da reicht ein kurzer moment um etwas klar zu haben.

Zu merken: das geht nicht gut.

oder

Das geht gut.

Ich schreibe hier von klassischen 2-er Heterobeziehungen –  dass ist das einzige muster zu dem ich meinen senf dazu geben kann. für den rest hab ich zu wenig erfahrung. Kann mir aber vorstellen, dass meine These  mit der Zeitbubble nicht nur klassische Beziehungen trifft.

Viel zu oft hab ich schon gedacht, dies mal ists für immer. und immer hab ich dabei ziemlich klar, dass immer ebenso ein zeitfenster ist wie ein jahr, ein tag etc.

Ich liebe dich jetzt erstmal für immer

sing Lydia Daher leise im Hintergrund und macht mir ein angenehm sicheres gefühl.

ich glaub es ist okay menschen ab und zu für immer zu lieben.

wenn menschen sich neu verlieben passieren spannende dinge im umfeld. ich kenn das selbst von mir. ich bin eine löwinnenfreundin. ganz genau schau ich mir die neue person an der seite meiner lieben an. bin skeptisch. mach mir sorgen. trau dem ganzen nicht.

tja. pech gehabt. denn. manchmal.geht.alles.ganz.schnell.

nicht zu schnell. aber schnell.

manchmal verstehen wir nicht in welchen zeitzonen die anderen sich bewegen. manchmal leiden wir unter zeitverschiebung. haben einen jetlag. manchmal geht alles einfach ruck zuck. keinen bock zu warten. momente genießen. alle konsequenzen in kauf nehmen. zeit austrickses konventionen brechen.

ich leg die uhren ab. ich lausche dem rhythmus meines atems. achte auf meinen puls. versuche eine verbindung zwischen herz und kopf zu flicken. wunden entgültig zu schließen. narben gut zu pflegen. mich zu schützen oder eine mauer zu errichten.

mich um mich kümmern. baustellen in sommerpause schicken. in den ruhestand. mir einen ort schaffen, der mir gut tut.

es fühlt sich gut an grad. ich mach das jetzt. let’s have a party.

P.S.: Eigentlich müsste hier noch eine ganz riesen Zeile zu Freund_innenschaften und Zeit hin. Das kommt dann noch….

Di Hia


“Was wollen Sie eigentlich an der Universität?”

Ja, gute Frage, das frage ich mich auch manchmal. Besonders nach einem Gespräch, wie ich es kürzlich mit der Bewerbungskommission des Graduiertenkollegs [wo 1 ihre Doktorinnenarbeit schreiben und kann, und dabei auch noch Geld in Form eines Stipendiums bekommt], bei dem ich mich beworben hatte, geführt habe. Ich war eh überascht, dass sie mich dazu eingeladen hatten, damit gerechnet hatte ich nicht. Umso “schöner” [Ironie], dass einer der interviewenden Personen (15 waren es an der Zahl: 15!!) die Paradoxie des Ganzen auch aufgefallen ist: Ich kritisiere die Uni, den Wissenschaftsbetrieb und das Was, Wie und überhaupt von Auswahlverfahren, und TROTZDEM habe ich die — Dreistigkeit, Inkonsequenz, Inkohärenz, was ist es? — mich an einer Uni für ein Stipendium für meine Doktorinnenarbeit zu bewerben. Ja, was will ich da eigentlich?

[Daria:] Don’t worry, I don’t have low self esteem. It’s a mistake. I have low esteem for everyone else.

Was hier berührt wird, ist ja eine der Grundfragen, wenn 1[1] Politik betreibt. Nach der Logik dieses Menschen (Mackers, ähem), der mich da angegriffen hat, dürfte ich ja nirgendwo mehr dran teilhaben. Ich hab nämlich eigentlich immer was zu meckern. Und ich lerne grad, das auch immer (wo’s nicht gefährlich ist/erscheint) zu äußern. I’m a feminist killjoy. Das steht sogar so in meinem Profil bei OKCupid. Damit sich nachher k1[2] beschweren kann. Muss ich mich jetzt also aus allem raushalten, aus allem zurück ziehen, nur weil ich Einiges[3] von dem Scheiß, der überall passiert, sehe und aus_an_spreche? Nö. Change from within, ist halt der eine Ansatz. Der andere wäre: Destroy everything. Ja, ich geb’s zu, ich finde den zweiten Ansatz sehrsehr verlockend. Deswegen wird mir aus dem Freundin*enkreis ja auch hin und wieder vorgeworfen, ich sei so “radikal” geworden, so “extrem”.  Aber da ich jetzt doch auch wieder nicht mit Bomben werfen möchte (obwohl ichs verstehen kann, wenn 1 das möchte), bleibt mir vielleicht doch nur der Change From Within-Part. Ich will von innen am Elfenbeinturm kratzen, bis die Mauer einbricht, verstehen Sie? Herr wie-auch-immer-er-hieß. Die Wissenschaftspraxis besteht halt (zu einem großen Teil — Ausnahmen gibt’s immer) tatsächlich immer noch darin, ÜBER Menschen zu sprechen und nicht MIT Ihnen[4]. Das geht sogar so weit, dass Wissenschaftler*innen sagen: “Ich will doch nicht mit denen reden!”. Dass qualitative Methoden eine Errungenschaft sind, und nicht etwas, das 1 nur belächeln kann, ist wohl wiederum bei diesem Typen noch nicht angekommen.

Diese ganze Arroganz, die ich in und an der Uni so hasse, ist mir da auf einen Schlag entgegen gesprungen. Und ich will da trotzdem hin, ha! Wissenschaft und Universität sind so mächtige Institutionen in dieser Gesellschaft. Und von da soll ich ausgeschlossen sein, nur weil ich denen kritisch gegenüber stehe?

Warum will ich da denn jetzt eigentlich hin?

[Trent:] Um, why do you wanna go to Art College? You’re already an artist.

[Jane:] I know, but I want to be a starving artist so I need to ring up more dept.

Das gründet sich wohl einerseits, trotz aller Kritk, trotz des längst desillusionierten Blicks, trotz der allgemeinen Enttäuschtheit, immer noch auf die (romantisierte?) Vorstellung, dass die Uni der Ort ist, an dem ich (sollte ich durch das Elfenbeintor eingelassen werden) den Raum bekomme, mich Erkenntnisprozessen zu widmen. An dem ich, wenn ich einmal diese Schwelle, an der ich immerzu stehe, überschritten habe, so frei wäre wie es eben geht in unseren Verhältnissen. Also: Nicht so richtig frei. Aber ein bisschen. Und auch das ist wahrscheinlich Illusion und Einbildung. Wunschdenken. Ich sehe ja auch, wie Menschen, die ich kenne und schätze, ihre ganze fachliche Ausrichtung ändern, weil sie sonst untergehen würden und eben kein Raum für sie da ist.

Andererseits will ich aber auch ganz klar die mächtigen_herrschenden Wissensproduktions-Strukturen nutzen, um herrschaftskritisches Wissen[5] zu produzieren, das ist mein Ziel! Und nutzen will ich sie AUCH deshalb, weil sie well-funded sind und woanders das Geld (Miete! Essen! Krankenversicherung!) eben noch weniger fließt. Einfache Rechnung, oder?

Aus einem Twitter-Gespräch mit @pflaumenfeld ergab sich für mich noch diese Perspektive:

Vielleicht projiziere ich auch zu viel in diese Berufssuche rein – und muss mich davon lösen, dass ich all meine Interessen so verbinden kann, dass sie für das neoliberale System Sinn (und damit Geld) ergeben. Ist ja auch Quatsch, eigentlich, und sehrsehr gefährlich, die eigenen Interessen an die Existenzgrundsicherung_bedingung (=Arbeit) zu heften. Andererseits, Entfremdung will 1 auch nicht, und wo genau ist da jetzt eigentlich dieses vielgepriesene “Mittelmaß”, das mir als Ideallösung so ansozialisiert wurde, aber oft auch eigentlich nur scheiße ist.

Wie macht ihr das? Wie sieht bei euch das Verhältnis Job-Freizeit-Aktivismus-Interessen aus? Was erwartet_wollt ihr von eurem Job? Oder seid ihr (wie ich in ein paar Monaten auch sein werde, wenn sich nichts ergibt) gar nicht in einer Position, euch darüber überhaupt so viele Gedanken machen zu können, weil ihr einfach nehmen müsst, was da ist? Wie geht ihr damit um?

Ich fühl mich grad verloren.

Im nächsten Leben werd ich Wal_in.

Herzlich,

eure

anna Schwelle

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[1] Die Schreibweise “1” habe ich mir bei Twitter von Bäumchen abgeguckt, und finde sie großartig, denn sie ersetzt die ansonsten immer schon gender-spezifischen Personal-Pronomen genauso wie auch die unpersönlichen Pronomen und ist dabei platzsparend und gender-offen! Ich mag es aber eben auch genau so, als Zahl geschrieben, weil so jed*er Les*erin selbst aussuchen kann, wie die “1” gendermäßig “übersetzt” werden kann_soll. zurück

[2] “k1” — versteht ihr, nech? Quasi die verneinte Form von “1” :’]
zurück


[3] Beinahe hätte ich jetzt “alles” geschrieben. Was 1. eine massive Übertreibung gewesen wäre und 2. mich fast selbst wieder in so eine selbstgerechte Gött_innen-Position versetzt hätte. Wuoah! Dabei werde ich von Menschen, die mehr oder anders sehen als ich, selbst immer wieder auf Dinge hingewiesen. Di Hia, Samia, René_ z.B.: Die machen das manchmal. zurück


[4] Eine Beobachtung, die viruletta in dem unter “Elfenbeinturm” verlinkten Post schon im November 2012 gemacht hat. viruletta hat sich auch ganz ähnliche Fragen gestellt, wie ich sie mir jetzt stelle. Lesen! :] — Im Bewerbungsgespräch hieß es dann übrigens, mein Verständnis von Wissenschaft sei “veraltet”. Nur dass ihr’s wisst: die Medienwissenschaft ist da schon viiieeel weiter, und die Sozialwissenschaft auch. Aha. Na, danke. zurück


[5] “Herrschaftskritisches Wissen” bedeutet für mich 1. jedes Wissen, das Normen angreift, unterläuft, in Frage stellt, umstößt, oder auf sie scheißt und 2. auch jede Methode zur Produktion von Wissen, die dasselbe tut. “Wissen” entsteht nämlich immer erst dann, wenn eine Behauptung, Theorie oder whatever in einer bestimmten Gesellschaft (kann auch ne Subkultur sein) Anerkennung erlangt hat. Also, klar kann ich für mich selbst irgendwas wissen. Aber so lange niemand anderes mir das als “Wissen” abkauft, kann ich damit auch nur für mich selber was anfangen (und evtl. für meine Psychohygiene_ökonomie, auch nicht zu unterschätzen) — wenn ich von “Wissen” spreche, meine ich in der Regel schon dieses anerkannte Wissen, dass eben dadurch auch eng mit Macht und Machtausübung in Verbindung steht. Dazu vielleicht bald mehr in einem anderen Blogpost. Ich finde es nämlich in Verbindung mit der Auseinandersetzung um Klassismus von vor ein paar Monaten recht überdenkenswürdig, dass der Begriff “herrschaftskritisches Wissen” gefallen ist, um die (über?)-akademisierte Sprache im Feminismus zu rechtfertigen. Macht für mich keinen Sinn. zurück


Re:Gender-Liste, Mutvilla, Queere Hochschultage

Ich hatte mich für einige Tage aus dem Netz zurück gezogen. Ich habe gemerkt wie ich Abstand brauche. Habe versucht mich von Facebook fern zu halten und einfach nur auf mich und meine Energie auf zu passen. Ich bin nämlich müde.

Ich versuche, wie viele ander WoC auch, jeden Tag neue Über_lebensstrategien zu testen, manifestieren, erproben, die mich in dieser weißen Dominanzgesell_innenschaft retten und schützen. Ok. Ich gebs zu: ich lebe momentan gar nicht mehr in Deutschland und muss mir vieles von dem Kram nicht mehr ständig geben. Wir wissen aber: Solidarität hört nicht mit einem Ortswechsel auf UND Rassismen machen vor dem www nicht halt.

Es gibt nur ein Forum, dass ich in den letzten Tagen verfolgt habe, dort hab ich auch das Desaster der qht mitbekommen. Habe alles gelesen und an meine Herzesm_enschinnen gedacht, die dort nun sind und mit denen ich dieses Projekt hier habe.

Ich wusste es wird ein Beitrag folgen. Und ich wusste er könnte schmerzhaft werden. Ich wollte was sagen, wollte Wünsche formulieren, wollte mich und euch und uns vor eventuellen Schmerzen schützen.

Ich hab nichts gesagt. Warum ,muss ich für mich selbst noch klar kriegen.

Ich bin aber auch nicht für den vorherigen Post verantworlich und möchte mich hier davon distanzieren.

Wir haben uns Blogintern zu spät aber besser spät als nie über die qht unterhalten. Meine Kolleg_innen sind in eine der tyischen weißen Fettnäpfchen getappt und ich hoffe sehr, dass sie angemessen mit den Konsequenzen umgehen.

Bevor dieser Blog online ging hatten wir eine Unterhaltung. Mir, als muslim Woman of Color war eine Positionierung unsererseits wichtig. Auf unterschiedlichen Gründen wurde sich dagegen entschieden. Teil dieser Gründe sind sicherlich mangelnde awareness und gelebte Selbstverständlichkeit von meinen weißen Mitschreiber_innen.

Der letzte Beitrag hat mir Bauchweh bereitet und ich will das so nicht stehen lassen. Dankbar bin ich für die Person, die diesen Beitrag verfasst hat, der es wirklich gut trifft.

Ja.

Dies Situationn kenne ich. Weiße Freund_innen, die sich selbst als kritisch erleben, mit denen ich gut sprechen kann ……die aber dann direkt ins Gesicht hauen. Zwar mit schönen, gewählten, kritischen Worten…aber seien wir ehrlich: der Schmerz hallt dadurch nich weniger nach.

Ich weiß, dass die Vermutung,dass ich eventuell nicht ganz d’accord mit dem Beitrag bin präsent war. Dennoch schien es wichtigere Gründe FÜR die Veröffentlichung gegeben zu haben.

Ich war heute 9 Stunden in meinen unterbezahlten Job, hab mich mit Alltagskram geärgert und wollte heute abend eigentlich nur meine Ruhe….wollte mich einer kleinen Schwärmerei für eine Person hingeben und einfach abschalten.

Nein.

Weil da doch mal wieder die eignene Positionierung nicht klar überdacht und artikuliert wurde, muss ich nun meine Ressourcen und meinen Feierabend damit verbringen meine Wut zu kanalisieren und hier ein Statement hinklatschen, das halbwegs verständlich ist damit ich dann gleich schlafen gehen kann.

Ein bisschen erinnert mich das an diese FEMEN Sache…das hat mich auch schon hart genervt. Erwähnt hatte ich es mal.

Für uns (in dem Blogprojekt) steht klar, wir haben da jetzt noch n einige Dinge zu klären und werden diese auch hier bald klar formulieren.

Klar ist auch, dass vieles in dem Artikel gut und wichtig ist und da jetzt einfach klare transparente Handlungen folgen müssen.

Ich will euch nicht decouragieren. Im Gegenteil. Jetzt gehts erst richtig los. Macht weiter, fordert die Umsetzung der geübten Kritik. Lasst nicht locker. Aber seid wachsam. Achtet auf euren Tanzbereich.

Ich zieh mich erstmal wieder zurück.

Meine Solidarität mit den Schwestern_Brüdern bleibt.

Di Hia

P.S.:


Gender-Liste, Mutvilla, Queere Hochschultage, Rassismus, Solidarität, Verantwortung, Diskurs_Macht

Edit: Wir haben uns nicht positioniert, das geht nicht klar. Wir holen es hiermit nach: Wir schreiben beide aus weißer Perspektive. Außerdem möchten wir noch transparent machen, dass René_ als Referent_in auf den Queeren Hochschultagen gesprochen hat. Wir wohnen beide nicht in Berlin und sind aus Anlass der Queeren Hochschultage hier angereist. Wir haben persönliche Beziehungen zum Orgateam der Hochschultage. Am Samstagabend (11.05.) sind wir, Nadis Aufruf folgend,  zum Südblock gekommen. 

Hier findet ihr Kritik von Ele an Inhalten und Formulierungen unseres Artikels. Wir möchten darum bitten, die mitzulesen, wenn unser Artikel gelesen wird. 

Zweiter Edit, diesmal von René_ alleine, weil Anna- gerade verhindert ist: Di Hia, unsere Mitautorin in diesem Blogprojekt (meinkoerperist), hat Anna- und mich schon vor langer Zeit auf die Notwendigkeit von Selbstpositionierung hingewiesen, wir haben uns aber nach unzureichender Reflektion dagegen entschieden und in ignoranter Konsequenz auch versäumt, uns in diesem Beitrag zu positionieren. Damit haben wir auch Di Hia weh getan und Arbeit gemacht, was sie hier erklärt. Diese Gedanken wollen wir ebenfalls als Stimme hörbar neben die unsere stellen.

Die „Geschichte“ könnte lang sein, und komplex. Wir könnten sie erzählen, indem wir lang und breit aufdröseln, wer was wann (wie?) gesagt hat. Wir könnten genau darauf eingehen, welche Personen beteiligt sind und welche Verstrickungen und älteren Geschichten eventuell noch eine Rolle spielen könnten. Wir könnten erzählen, wen wir wie kennen, wann wir wovon erfahren haben, warum jetzt jetzt was schreiben, welche Emotionen und Unsicherheiten wo und wann eine Rolle spielen und sicher noch vieles vieles vieles vieles mehr.

Aber eigentlich ist ganz einfach und schnell gesagt, was passiert ist:

Person_en* übten auf der Genderliste Kritik an rassistischen Praktiken und sah_en sich krassen sexistischen und rassistischen (quasi „wunderbar intersektionalen“) Beschimpfungen ausgesetzt; sie wandte_n sich mit der Bitte um Solidarität und Unterstützung an die Facebook-Gruppe Mutvilla und bekam_en dort aber 1. keine Unterstützung und sah_en sich 2. silencing- und derailing-Strategien gegenüber.

Uns interessiert an diesem Punkt inhaltlich schon gar nicht mehr, wie die anfängliche Kritik aussah und ob sie berechtigt war oder nicht: Wenn in einem Raum, in dem ich mich bewege und_oder moderiere ei*ne Men*schin solchen (sich auf) -ismen stützenden Beschimpfungen ausgesetzt ist, dann solidarisiere ich mich mindestens in so weit mit ihr, dass ich diese Beschimpfungen zurückweise und verurteile und die Person_en, die sie ausgesprochen haben, mindestens verwarne. Das ist nicht passiert. Offenbar fühlt sich auf der Genderliste keine Person für die Moderation verantwortlich. Und Mutvilla „existiert seit ein paar Monaten nicht mehr als Gruppe“.

Genderliste, Mutvilla: virtuelle Räume, die eine_r die Möglichkeit, sich aus der Verantwortung zu ziehen, geradezu auf dem Silbertablett präsentieren. Und hier kommt jetzt der Bogen zu den Queeren Hochschultagen (QHT): Die Organisat*orinnen, die sowohl auf der Genderliste als auch bei Mutvilla aktiv sind, bzw. bei Mutvilla auch zu den Administrator*innen gehören, haben sich durch die erfolgreiche Organisation und Durchführung der QHT-Veranstaltungen als mit einer gewissen Diskursmacht innerhalb der queeren Szene Berlins ausgestattet erwiesen. Mit Diskurs_Macht kommt Verantwortung. Dennoch ziehen es die Organisat*orinnen bis jetzt noch immer vor, sich nicht explizit zu positionieren – die Nicht-Positionierung geht sogar so weit, dass die Abschlussparty der QHT, an der sich einige Vorschläge_Forderungen für die Art und Weise einer möglichen Positionierung (in Form von Thematisierung der rassistischen Strukturen und weißen Vorherrschaft in der Szene) festgemacht haben, (einfach?) abgesagt wurde. Mit der Begründung: „die gestellten Forderungen können nicht erfüllt werden“ und dass „aufgrund des massiven Veranstaltungsprogramms eine angemessene Auseinandersetzung mit den auf der genderliste und der Mutvillafacebookseite stattgefundenen Verletzungen bisher nicht geleistet werden kann

Die Party findet also nicht mehr statt und die Positionierung wird verschoben.

Nur ist eine Nicht-Positionierung in einer diskriminatorischen Situation (wie wir doch eigentlich alle wissen) eine Positionierung, die die diskriminatorische Norm_Praxis_Wirkung unter_stützt.

Uns geht es darum, festzustellen, dass all die Nebenschauplätze, die Kleinkriege, die Hackordnungsstrategien und Vorwürfe an einzelne Personen irrelevant sind für eine Einschätzung der Gesamtsituation.

Die einzelnen Äußerungen, wer sie wann und wo getätigt hat und die inhaltliche und formal-strukturelle Auseinandersetzung mit diesen ist natürlich nicht an sich irrelevant. Sie sind im Gegenteil sehr relevant, wenn es um einen Dia(poly)log zwischen den beteiligten Positionen geht. Das ist allerdings ein zweiter Schritt der nach unserer persönlichen Einschätzung erst nach einem ersten Schritt gemacht werden kann, auf den wir hier hinaus wollen:

Als in diesem Moment mit Diskurs_Macht ausgestattete Menschen, habt ihr, liebe Orga der QHT, hier gerade eine Chance (gehabt?), um ein Zeichen zu setzen für intersektionale Solidarität innerhalb der queeren Szene. Ihr hättet die Chance gehabt, mal über den Tellerrand der eigenen Verletzungen und individuellen Angreifbarkeit und Verteidigungshaltung hinaus zu schauen, um ein strukturelles Problem, dass sich gerade zu diesem spezifischen Zeitpunkt in euren (virtuellen und realen) Kreisen mit hässlicher Fratze manifestiert hat, anzupacken und Verantwortung dafür zu übernehmen, dieses Problem gemeinsam und solidarisch anzugehen.

Neben den auf dem Panel “Rassismus im Berliner queeren Netz” erarbeiteten Forderungen standen auch genug Vorschläge im Raum, wie das umsetzbar gewesen wäre. Aber anstatt anzuerkennen, dass in eurer Szene rassistische Scheiße passiert ist; anstatt anzuerkennen, dass ihr mit eurer (mindestens momentanen) Diskursmacht innerhalb dieser Szene auch eine (überindividuelle!) Verantwortung tragt; anstatt dies als Chance zu nutzen, um ein Zeichen zu setzen; anstatt dies auch als Chance zu nehmen, um bestimmte Themen einfach mal zu diskutieren – ziehen sich gerade alle aus der Verantwortung.

Das ist enttäuschend. Und da muss sich jetzt wirklich mal was bewegen.

Momentan scheinen sich da zwei Fronten zu verhärten, und so Vieles scheint sich aus unserer nicht-Berliner_innen-Sicht auch an den konkreten Personen sowohl der Initiatorin_nen der Kritik als auch der Organisat_orinnen der QHT fest zu machen. Das ist natürlich wenig fruchtbar, und das ist es auch genau, was ich meine, wenn ich davon spreche, dass mich Nebenschauplätze und Hackordnungsstrategien nicht interessieren. Solidarität gegen -istische Beschimpfungen verdient jed*e, das muss anerkannt werden. Erstens.

Und Zweitens: Hier stehen jetzt zwei Themen im Raum, die wir auch nicht hinten überfallen lassen möchten. Die zu Beginn von allem geübte Kritik richtete sich 1. gegen ein rein weißes Buchprojekt über Roma, dessen Call for Papers mit der rassistischen Fremdbezeichnung für Roma arbeitete; und sie richtete sich 2. gegen einige vor allem in der linken Szene verbreitete Modeerscheinungen, wie das Tragen von Dreadlocks, Earplugs und Mohawks, also gegen Cultural Appropriation (Klarstellung: Es handelt sich hier natürlich nur um Modeerscheinungen und Cultural Appropriation, wenn weiße Menschen sowas tragen).

Eine Beschäftigung mit diesen oder auch ähnlichen Themen, mit rassistischen Strukturen und weißer Vorherrschaft innerhalb der queeren und_oder linken Szene muss sich doch nicht an den konkreten Personen festmachen, die jetzt gerade im Vordergrund stehen. Es gibt doch in Berlin sicherlich vielevieleviele PoCs und auch Weiße, die sich immer wieder und eingehend und kritisch und aus verschiedenen Perspektiven und mit verschiedenen Umgangsweisen mit solchen Themen beschäftigen. Warum bringen die sich nicht ins Spiel // werden die nicht angesprochen ?

Wir würden uns zwei Dinge wünschen: (1) dass die Organisat*orinnen der QHT aus ihrer Handlungsstarre aufwachen, sich für ihre mangelnde Solidarisierung und Positionierung entschuldigen und in Aktion treten; (2) dass sich die Debatte entpersonalisiert, so dass die Auseinandersetzung mit Themen wieder (mehr) in den Vordergrund rückt und dass wichtige Akteurin_nen der queeren Szene (zB die Organisat_orinnen der QHT oder auch des tCSD) eine öffentliche Auseinandersetzung mit diesen angestoßenen Themen an_be_treiben.

Das hier ist eine Chance: Nutzt sie.

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*Da wir die Diskussionen inhaltlich von den im Fokus stehenden Personen lösen wollen, haben wir im Artikel keine Namen genannt. Allerdings wollen wir Nadezda Krasniqi aka Nadi und ihre schwere und unermüdliche Arbeit in diesem Zusammenhang auch nicht unerwähnt lassen (danke auch für den Hinweis darauf, wie auch das wieder rassistische, weiß-dominierte Strukturen re_produziert hätte!) Sie ist seit mittlerweile 6 Wochen in dieser Sache aktiv und meldet sich trotz viel Gegenwind und Anfeindungen unermüdlich immer wieder zu Wort, um gegen diese starre, stumme, anonyme und teilweise feindselige Wand anzureden, was viel Kraft und Energie kostet.

 Eure

Anna Schwelle

und

René_ La Magnifique D.S.


_keine Sportmaschine

Da bin ich wieder. Ich komme grad vom Joggen zurück. Also: “Joggen”.

Ich habe seit August letzten Jahres, als ich für die RuhrTriennale als (Re-)Performerin gearbeitet habe (war kein Spaß, das könnt ihr mir glauben) und dafür fit sein musste, keinen Sport mehr gemacht. Und wenn ich sage: keinen, dann meine ich das auch so. Die meiste Bewegung, die ich mir und meinem Körper zumute, geht vom Bett aus einmal durch die Wohnung, zu Fuß zur Bushaltestelle, von da zum Büro und zurück. Ich laufe manchmal Treppen. Das ist alles.

Und langsam merke ich, wie das anfängt, mich einzuschränken. Bin ich mal spät dran und muss zum Bus rennen, brauche ich danach eine halbe Stunde, um mich zu erholen. Wenn ich schwer bepackt mit Taschen durch die Stadt muss, geht mir der Atem aus. Mein_ Freund_in sagt, meine Lunge pfeift, wenn ich atme. Hat sich wohl verengt, weil ich brauche ja nicht so viel Luft. Ich rauche auch, das macht es wohl nicht besser. Ich bin immer müde und alles kommt mir anstrengend vor.

Mein nicht Sport treiben hat natürlich Gründe. Einer davon ist, dass mir Sport noch nie Spaß gemacht hat und selbst als ich regelmäßig welchen betrieben habe (Basketball, Karate), war meine Ausdauer trotzdem immer schlecht und jeder Meter rennen immer noch ein Kampf. Ich hatte auch nie dieses Gefühl des Fitseins, das immer so gepriesen wird, oder das Gefühl, dass der Sport mir Energie gibt. Ich fühle mich nach dem Sport immer ausgelaugt und der Resttag ist danach eigentlich hin, weil ich fertig und müde bin. Manches liegt wohl einfach auch an der eigenen körperlichen Disposition. Ein anderer Grund ist aber auch eine Art Trotzreaktion gegen diesen Fitnesszwang, diese Gesundheitsnorm, diesen Körper-Optimierungswahn, der mich_uns überall umgibt. Und der nicht_Bewegung unweigerlich in Zusammenhang mit Fett_werden bringt und Fett_sein auf nicht-Bewegung zurück führt.

Laut der kursierenden Erzählungen über Fett, Gesundheit, Sport und Essen müsste ich fett sein, sehr fett. Bin ich aber nicht. Also stimmt eure Erzählung nicht. Also hört auf mit dem verdammten fat-shaming! Das ist das Eine. 

Das andere ist: Ich will in diesen Diskurs von “Ich mache Sport, weil es mir gut tut” nicht einsteigen, weil dieser “ich mach das nur für mich”- oder “wenn du es für dich selber machst, ist es in Ordnung”-Diskurs so unglaublich häufig mit einer Verinnerlichung von patriarchalen Zwängen zusammenhängt und davon ablenkt, dass das alles Teil einer Körperpolitik ist, die versucht, alle Probleme aufs Individuum abzuwälzen.

Überlegt doch mal die inhärente Un_Logik: Unsere Gesellschaft ist seit Jahrtausenden damit beschäftigt, ihre Zivilisation so einzurichten, dass di*er Mensch*in sich so wenig wie möglich bewegen oder gar körperlich anstrengen muss. Wir müssen nicht mehr weit laufen, nicht mehr schwer tragen, nicht mehr selbst etwas bauen oder h_errichten (von jagen und sammeln will ich hier gar nicht erst sprechen), alles was körperliche Schwerstarbeit und damit automatisch Training für unseren Körper bedeutet_e, wird nun entweder von Maschinen oder von bestimmten Mensch*innen verrichtet, die zu einer bestimmten Klasse gehören (auf die wir auch noch herabblicken!). Wir sind also kontinuierlich damit beschäftigt, Bewegung und körperliche Anstrengung_Arbeit aus unserem Leben zu verbannen. Und stellen GLEICHZEITIG die Forderung auf, dass mensch*in Sport braucht_en muss, um sich wohl_er zu fühlen?!? Sinn macht das nicht. Außer…..

…ich möchte das jetzt mal anders angehen: Sport ist eine Ware.

Aldous Huxley (ich mit meinem bürgerlichen Bildungswissen, jajajaja) wusste das auch schon und malte sich aus, wie Sport in s_einer manipulativen Utopie Teil der kapitalistischen Konsumfo_erderung ist:

“Primroses and landscapes, he pointed out, have one grave defect: they are gratuitous. A love of nature keeps no factories busy. It was decided to abolish the love of nature, at any rate among the lower classes; to abolish the love of nature, but not the tendency to consume transport. For of course it was essential that they should keep on going to the country, even though they hated it. The problem was to find an economically sounder reason for consuming transport than a mere affection for primroses and landscapes. It was duly found. “We condition the masses to hate the country,” concluded the Director. “But simultaneously we condition them to love all country sports. At the same time, we see to it that all country sports shall entail the use of elaborate apparatus. So that they consume manufactured articles as well as transport. Hence those electric shocks.” Aldous Huxley: Brave New World, Chapter 2

Gut, bei uns werden jetzt keine Elektroschocks eingesetzt, um die Menschen zum Sport zu treiben. Aber body_fat_shaming, Krankheits- und Todesvorhersagen, unerreichbare Schönheitsideale, Fitnessmythen und die allgemeine Körperpolizei — sind auch ganz schön kraftvolle Manipulationsinstrumente, nicht?

Sport ist eine Ware. Welchen Sport kann mensch*in denn schon für völlig umsonst betreiben? Genau: in den Wald gehen und joggen. Dafür “brauche” ich: Laufschuhe, Laufbekleidung, und – je nach Bedarf – verschiedenen Krims krams. Vor allem brauche ich aber einen Willen zur Leistung, einen Willen zum Durchhalten, einen Willen zur Selbstoptimierung, der mich immer wieder hechelnd durch den Wald treibt, damit ich mir nachher einreden kann, dass ich etwas geschafft und geleistet habe. Nicht für irgendwen (natürlich nicht, ist es ja nie) sondern ganz allein für mich selbst. Dieses “leisten” im (nicht immer Leistungs-)Sport, das ist es, was mich stört. Das ist meine Freizeit, da will ich nichts leisten. Da will ich frei_e Zeit haben, ganz einfach.

Sport heißt aber:

an sich arbeiten — sich immer weiter treiben — “diesen Punkt an dem du nicht mehr kannst überschreiten” — über deine Grenzen hinaus gehen — deine Zeit verbessern — dünner//schöner//fitter//gesünder werden

Dagegen sperre ich mich. Immer wieder Selbstoptimierung, die mich schon genug kaputt macht in allen anderen Lebensbereichen. Immer dieses Stimmchen im Hinterkopf: Ist das genug? Bringt das denn so überhaupt was? Wenn du jetzt x machst, dann musst du aber später auch yz machen, sonst bringt das doch alles gar nichts! (und: Das schaffst du doch eh nicht!)

Ganz oft ist da der einzige Ausweg, selbstbewusst zu sagen: Ich WILL es auch gar nicht schaffen. Es GEHT doch auch gar nicht darum, etwas zu schaffen. Wenn ich etwas wirklich NUR FÜR MICH tue, dann geht es doch nur darum, das ICH MICH WOHL FÜHLE. “Ich tue es nur für mich” geht nicht zusammen mit “Ich tue es gegen meinen Willen”. Darum mache ich keinen Sport. Ich habe auch heute keinen Sport gemacht. Ich war im Wald und ich hab mich bewegt. Bin immer mal wieder ein Stück gelaufen. Hab mich ein bisschen gedehnt. Immer so, dass ich nicht hecheln und keuchen und nach Luft schnappen musste. Immer so, dass ich die Sonne, das schöne Wetter und das Vogelgezwitscher wahrnehmen und sogar genießen konnte. Immer so, dass der Bewegunsmodus meiner inneren Lust entsprach. Und hier ist ja wieder so ein Widerspruch: Die Lust an der Bewegung trainieren wir unseren Kindern ja meistens sehr effizient ab (spätestens in der Schule).

Hat bei mir gut geklappt: Mein bevorzugter Bewegungsmodus ist: bei Sonne im Gras liegen.

Mal sehen, wann ich wieder raus will, wann es mich wieder nach Bewegung verlangt. Ich werde aber auch das jedenfalls nicht mehr tun, weil ich denke, dass ich es muss. Ich muss schon genug in meinem Leben.

Un_Sportliche Grüße, eure

anna- Schwelle


P.S.: Ich mach das schon – wie ich lernte mein Blut selbst zu entsorgen

Danke

Danke für eure tollen Beiträge zu meinem letzen Post. Das war ein wirklich schönes Gefühl von Solidarität und es tat gut euch zu lesen! Und tatsächlich, einige von euch hatten noch Tipps, die ich bisher nicht so bewusst wahrgenommen hatte.

Dafür hab ich euch vegane Cupcakes gebacken und für den B12 Ausgleich gibts hier Abhilfe.

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Ich möchte gerne heute noch einmal auf eure genannten Tipps zu sprechen kommen und mit euch weiter überlegen, was uns wie helfen könnte.

Ich sammel hier noch einmal alle genannten Tipps:

  • freie Menstruation (Buchtipp Caroline Oblasser “Regelschmerz ade! Die freie Menstruation: Methode ohne Binden, Tampons und Co.”)
  • Buscopan
  • Wärmflasche
  • Badewanne
  • hormonelle Verhütung
  • Bei Verdacht auf Endometriose evtl. OP
  • Scharfgabentee/ Tees
  • Yoga
  • Sport
  • Masturbation/ Orgasmen
  • Schwangerschaft
  • B12 und Magnesium Haushalt im Auge behalten
  • Gluten- und Laktosefreie Ernährung
  • Akupunktur
  • Metamizol
  • Homoöpathie
  • Wechselduschen
  • Seed Cyrcle

Mensch…..fällt euch was auf? Das is ne ganze Menge, die uns da angeboten wird. Ne ganze Menge, die mit Kosten und/oder evtl. gesundheitlichen Folgen verbunden ist.

Aber da fehlt was! Merk ihr’s? Keinerlei Tipps für unsere Umwelt! Ich würde mir so wünschen, dass sich auch meine Umwelt wenigstens ein klitze kleines bisschen an meine Regelmässigkeit anpasst. Ihr auch? Im Zuge des letzten Post wurd mir dieser Text empfohlen und ich würde in unsere Debatte bzw. unseren Austausch gerne noch eine politischere Ebene mit einbringen.

In dem oben verlinkten Artikel lese ich:

menstruieren wird meist als individuelles problem der person, die menstruiert angesehen. wenn eine_r probleme mit der eigenen regelmäßigen blutung hat, wie schmerzen, schlechte laune, unwohlsein oder scham, dann gibt es meist individualisierte ratschläge: schmerzmittel, hormoneinnahme, vielfältigste hygieneangebote. die frage, was diese probleme bedingt, wird sich eigentlich nie gestellt.

Nun meine Frage:

Was für eine Umwelt brauchen Menschen die (schmerzhaft) regemässig Bluten ?

Stimmt ihr der Aussage (ebenfalls im o.g. Text) zu, dass bluten politisch ist und alle etwas angeht?

Wenn ja, was für Konsequenzen wollen wir daraus ziehen?

An dieser Stelle möchte ich abschließend auf Manus Frage eingehen:

Wie meinst du das eigentlich mit der Selbstbestimmung durch den MoonCup? Ich finde, dass man zumindest was Nachjustieren/Ausleeren angeht, noch viel mehr an hygienische Bedingungen gebunden ist, als das bei Tampons/Binden der Fall ist. Ich hab den Cup oft nicht sofort so hinbekommen, dass er dicht war – das auf der Bürotoilette (unisex, Waschbecken im nicht verschließbaren Vorraum) zu richten, war kaum möglich. Hab’s dann leider aufgegeben. Würd ihm aber gern noch eine Chance geben. Hast du da vielleicht irgendwelche Tipps?

An Anfang hab ich auch etwas rumgehampelt aber nach mehrmaligem testen, in Ruhe daheim bei mir da lief es wie geschmiert gings dann problemlos und dicht. Der Cup kann auch in auf der Toilette einfach gut mit Klopapier ausgeschwischt  und dann wieder eingeführt werden. Die Hände auch gtu amputzen und dann kann ohne Probleme ans allgemeine Waschbecken heran getreten werden. Lieb_er Manu, versuchs doch noch mal…vielleicht klappt es ja jetzt!

Tatsächlich erlebe ich den Cup als totale Selbstbestimmung. Ich bin nicht mehr angewiesen auf den einen nahe gelegenen Supermarkt oder einen Mülleimer im WC. Egal wo ich bin, der Cup bzw. das Blut kann direkt mit ins Klo oder in den Fluss oder wo auch immer ich gerade rum hänge. Das ist klasse.

Das Einführen klappt, für mich , auch wirklich problemlos….schwubdiwupp:

Ein weiterer Punkt der Selbstbestimmung: Ich achte viel weniger auf nervige “Hygieneartikel” Werbung. Ich hab das Gefühl, das meine Blutung weniger ökonomisiert wird und ich mich ein Stück weit von den Konsumzwängen befreit haben, die an Menschen, die bluten herangetragen werden.

Und wenn dann doch mal wieder ein Macker Mensch eine unpassende blöde Bemerkung über mein Blut und meine Blutung und sowieso und überhaupt macht…tja, dann bleibt am Ende immer noch eins. Und zwar: zack den Cup ins Gesicht. Bam.

In diesem Sinne…..ich wünsche allen denjenigen, die schmerzhaft bluten baldige Linderung und denen, die nicht bluten, aber gerne bluten würden: Zuversicht und Selbstvertrauen.

Solidarische Grüße

Di Hia


Regelmässig schmerzhaft – Guess what woke me up AGAIN

Es ist vier Uhr nachts. Ich werde durch ziehende Schmerzen im Unterleib wach und habe das Gefühl, dass ein tiefes Loch versucht mich in einen Strudel hinunter zu ziehen. Die Schmerzen sind unerträglich und ich kann nicht wieder einschlafen. Mein Kopf pocht und eine rote Nachrichtenwelle überschwappt mein ganzes Ich……….

Jetzt liege ich wach. Die erste Träne kullert über meine Wange. Es tut so weh. Die Schmerzen ziehen in den Rücken und meine Beine. Ich kann nicht aufstehen. Wohin soll ich auch gehen? Zum Medikamentenschrank? Seit mehr als zehn Jahren weiß ich: mir helfen keine Schmerzmittel. In die Küche? Wärmflasche? Schokolade? Tee? Hilft nicht, alles schon versucht. Licht an, lesen? Ich kann nicht, es tut zu weh. Ich krümmel mich zusammen und beweine mich. Das ist immer so.

Einmal im Monat habe ich so eine Nacht. Der Tag danach ist mässig. Ich bin müde und schlecht gelaunt. Fange bei jeder Kleinigkeit an zu weinen, habe immer noch Schmerzen und ärgere mich über meinen Körper. Ich möchte den ganzen Tag im Bett liegen und die Welt vor mir schützen. Das geht aber nicht, weil ich funktionieren muss und arbeiten muss und freundlich sein muss. Und weil ich stark sein will und meine Schmerzen nicht zeigen mag. Aber das schaff ich nicht. Mein Rücken tut weh, der Bauch wird immer schwerer und droht in dem Loch zu versinken. Mir ist schwindelig.

Ich wünschte ich könnte mir Ruhe gönnen. Vielleicht doch Schokolade oder Kuchen essen. Aber alles würde mich immer nur an das eine erinnern:

Ich muss zur Arbeit. Würg. Leider hab ich bisher noch kein Hemd und Anzughose gefunden, die auch an diesen Tagen bequem sind. Ob ich im Joggingsanzug in die Arbeit gehen kann? Wirklich froh bin ich mittlerweile, dass ich mich wenigstens von Binden oder Tampons verabschiedet habe und einen Teil der Selbstbestimmung durch den Moon Cup wieder erlangt hab. Der ist echt klasse. Kann ich euch nur empfehlen.

Vor zwei Jahren äußerte meine Frauenärztin den Verdacht auf Endometriose. Einige der Symptome trafen auf mich zu und ich entschloß mich zur Operation, in der Hoffnung,dass ich von diesen grauenhaften Schmerzen befreit werde. Nach der OP erklärt mir der behandelnde Arzt, dass er nichts gefunden habe und es im Grund nur zwei Möglichkeiten gäbe, diese Drecksschmerzen los zu werden:

  1. hormonelle Verhütung
  2. Schwangerschaft

Zur hormonellen Verhütung lese ich folgendes:

Risiken und Vorteile hormoneller Verhütung

Hormonpräparate sind hochwirksame Arzneimittel und deshalb verschreibungspflichtig. Wenn Sie hormonell verhüten wollen, müssen Sie vor der ersten Einnahme unbedingt einen Frauenarzt oder eine Frauenärztin aufsuchen, um Risikofaktoren und mögliche Nebenwirkungen abzuschätzen. Abhängig von Ihrer persönlichen Situation können bestimmte Präparate geeignet sein oder auch nicht in Frage kommen.

Die Pille greift tief in den Hormonhaushalt und damit in den gesamten Stoffwechsel ein. Aufgrund der heute recht niedrigen Hormondosierungen sind manche Präparate auch für junge Frauen geeignet, die noch im Wachstum sind, aber gerade eine besonders sichere Verhütung brauchen.

Trotz der meist geringen Nebenwirkungen, bleibt die Pille ein sehr wirkungsvolles Medikament mit möglichen Risiken:

Thrombosen:
Die Östrogene in der Pille verkürzen die Gerinnungszeit des Blutes und machen es dickflüssiger. So kann es zu Verstopfungen in Blutgefäßen kommen (Thrombose), die sich im schlimmsten Fall lösen und zu einer Embolie führen können. Dieses Risiko besteht auch bei den niedrigdosierten “Mikropillen”. Eine Frau, in deren Familie vermehrt Thromboseerkrankungen aufgetreten sind, sollte u. U. besser eine alternative Verhütungsmethode wählen. Besonders gefährdet sind außerdem Raucherinnen, stark übergewichtige Frauen und Frauen, kurz nach der Entbindung.

Kopfschmerzen:
Durch das schlagartige Absinken des Östrogengehalts im Blut nach 21 bzw. 22 Tagen Pilleneinnahme kann es zu so genannten Entzugskopfschmerzen kommen. Hier hilft häufig die Umstellung auf Gestagenpillen.

Zwischenblutungen:
Die niedrig dosierten Mikropillen verursachen oft ungefährliche Zwischenblutungen. Eine höher dosierte Pille wirkt dem meist entgegen.

Brustkrebs:
Die Pille selbst löst nach aktuellen Erkenntnissen keinen Krebs aus. Dennoch sollten sich vor allem Frauen mit Brustkrebs ausführlich beraten lassen, ob für sie nicht eine andere Verhütung günstiger ist.

Bei folgenden Risikofaktoren sollten Sie mit einem Arzt oder einer Ärztin über Verhütungsalternativen sprechen:

  • Rauchen
  • Bluthochdruck
  • starkes Übergewicht
  • Diabetes mellitus
  • Neigung zu Krampfadern und Thrombosen
  • Embolien oder Schlaganfall
  • Lebererkrankungen oder Gallensteine
  • Migräne oder Epilepsie

Wechselwirkungen
Wenn Sie gleichzeitig Antibiotika, Anti-Pilzmittel oder Schmerz- und Beruhigungsmittel einnehmen, kann das die Wirksamkeit der Pille herabsetzen. Das gilt ebenso für die Einnahme von Psychopharmaka, Mitteln gegen Migräne und Bluthochdruck, Epilepsie und Allergien.

Durch Erbrechen kurz nach der Pilleneinnahme oder Durchfall werden die Hormone vorzeitig ausgeschieden. In diesem Fall muss zusätzlich eine Pille eingenommen werden.

Seltene Nebenwirkungen sind Lustlosigkeit, Reizbarkeit, Gewichtszunahme durch verstärkten Appetit, Übelkeit, Brustspannen und Scheideninfektionen. Falls diese Beschwerden auch bei niedrig dosierten Pillen auftreten, können auch seelische Belastungen die Ursache sein.

Vorteile
Andererseits können sich durch die Pille auch manche hormonbedingte Beschwerden bessern: Myome schrumpfen und Zysten der Eierstöcke oder eine Endometriose können sich zurückbilden. Auch Blutungsstörungen und Zwischenblutungen können verschwinden sowie Periodenschmerzen schwächer werden.

Durch antiandrogene Wirkstoffe (Cyproteronacetat) in manchen Pillen wird die Wirkung überschüssiger männlicher Hormone blockiert. So kann sich bei hormoneller Verhütung auch eine Akne bessern oder “männlicher” Haarwuchs vermindern.

Tja, und zum Thema Schwangerschaft fiel mir damals eigentlich nur das hier ein:

So weit so schlecht. Damals hatte ich eine tolle Gesundheitspflegerin. Die hat mir Luna Yoga empfohlen. Und mir dazu das Buch “Die bewegte Frau” von Adelheid Ohling geliehen. Das hat ein bisschen geholfen. Gut taten auch einige Shiatsu Sitzungen.

Aber irgentwie hilft alles nicht so richtig. Ich hab das Gefühl ich hab alles versucht und hoffe einfach, dass diese Tage immer erst am Wochenende kommen, so habe ich bei der Arbeit keinen Krankenstand zu melden.

Verdammt noch mal, warum zieht das so fies durch den ganzen Körper? Puh. Ob ich mich doch für die Pille entscheide? Wohl ist mir dabei nicht….

Als ich eben ein bisschen bei einer Freundin über den Facebookchat übr mein Leid gequengelt habe, konnte mir diese folgenden Rat geben:

Nach der Schwangerschaft wirds besser

Lol. Yes, that’s what they keep telling me.

Aber ihr bester Tipp war:

Vielleicht solltst du mehr masturbieren, das entspannt ungemein.

Und das meine lieben, klingt nach dem perfekten Ratschlag in jedem Fall. Ich will mich nicht mehr darüber ärgern, dass ich so wenig über meinen Körper weiß und mich nicht auskenne etc. Ich will nicht in Selbstmitleid untergehen, sondern brauche jetzt etwas was mir gut tut…….Also schlüpfe ich jetzt raus aus dem Jogginganzug und mache es mir in meiner Badewanne gemütlich.